Navigationsgeräte und Handys werden zusammenwachsen. Das erhofft
zumindest Nokia: Mit gleich drei neuen Modellen wollen die Finnen im
nächsten Monat Neuland betreten.

Dabei ist die Idee gar nicht so neu: Bereits 1999 stellte die
schwedische Firma Belefon ein GPS-fähiges Handy vor, 2005 floppte
Siemens mit einem Navigationshandy am Markt. Das Problem bei diesen
Geräten bestand darin, dass sie die Navigation aus dem Auto einfach auf
das Handy übertrugen ohne zusätzliche Funktionen zu integrieren.

Nokia hingegen möchte mit der Software "Nokia Maps" Stadtführer,
Navigationsgerät und Mobiltelefon vereinen – und das mit schicker
Grafik. Außerdem sollen Freunde ihre Koordinaten austauschen können und
per Datenfunk auf einer Karte verfolgen. Die ganze Welt als begehbare
Datenbank.

Die Software hierzu stammt von der deutschen Firma "Gate5", dessen
Mitgründer Frank Rieger auch zeitweiliger Sprecher des Chaos Computer
Clubs war und lange bevor es GoogleEarth überhaupt gab mit einer Art
Weltsimualtor von Messe zu Messe tingelte.

Eine Frage bleibt: Was bringt das überhaupt? Niemand hat Lust sich
auf einen Marsch von fünf Kilometern zu machen, wenn die nächste
U-Bahn-Station nur drei Minuten entfernt ist. Das Problem nennt sich
Ground Truthing und kann nur von den Kartenhersteller Tele Atlas und
Navteq behoben werden, die allerdings noch keinerlei Anstalten machten
sich der Sache anzunehmen.

Ist der GPS-Chip etwa nur zusätzlicher Schnickschnack oder zeichnet sich hier tatsächlich eine neue Trendwende ab?

Quellen:

Spiegel,

Heise